Cinelli Supercorsa 1989

Das Unternehmen Cinelli wurde 1944 von Cino Cinelli gegründet, einem ehemaligen Profi-Rennfahrer, der zwischen 1937 und 1943 viele wichtige Radrennen gewann, darunter den Giro di Lombardia 1938, die Tre Valli Varesine 1940, die italienischen Meisterschaften 1941 und das prestigeträchtige Mailand-Sanremo 1943. Zusammen mit Luigi Valsasina baute er den legendären Supercorsa-Rahmen, der noch heute ein vollwertiges Kultobjekt darstellt, das als einziges in der Geschichte auch nach fast 70 Jahren noch produziert wird. 1978 verkauft Cino Cinelli sein Unternehmen an den jungen Industriellen Antonio Colombo (Präsident von Columbus Tubi). Antonio Colombo sieht in den Produkten von Cinelli die technische Perfektion des effizientesten und elegantesten Transportmittels, das je geschaffen wurde.

ie Columbus SL-Rohre gelten als Klassiker des italienischen Rennradbaus und stehen sinnbildlich für die Blütezeit handgelöteter Stahlrahmen in den 1970er- und 1980er-Jahren. Hergestellt vom traditionsreichen Mailänder Unternehmen Columbus, dessen Wurzeln bis 1919 reichen, wurde der Rohrsatz „SL“ – kurz für Super Leggera („superleicht“) – speziell für Wettkampfrahmen entwickelt. Die Rohre bestehen aus hochwertigem, doppelt konifiziertem Chrom-Molybdän-Stahl, bei dem die Wandstärken an den Rohrenden dicker und in der Mitte dünner sind, um Gewicht zu sparen, ohne die Stabilität zu beeinträchtigen. Typisch sind Rohrdurchmesser von etwa 25,4 mm beim Oberrohr und 28,6 mm bei Unter- und Sitzrohr, was zu einem harmonischen, eleganten Rahmenbild führt. Mit einem Gesamtgewicht von rund zwei Kilogramm pro Rohrsatz bot SL eine ideale Balance aus Leichtigkeit, Steifigkeit und Langlebigkeit. Unzählige italienische Spitzenrahmen – etwa von Colnago, De Rosa oder Pinarello – wurden aus Columbus SL gefertigt, weshalb der Name heute fast synonym für klassische Rennradkultur steht. Auch Jahrzehnte später erfreuen sich diese Rahmen großer Beliebtheit bei Liebhabern und Sammlern, die den feinen Fahrkomfort, die präzise Verarbeitung und die zeitlose Ästhetik des Columbus-Stahls schätzen.